Vierbergelauf 2025 – Do. 01. / Fr. 02. Mai 2025 immer am 2. Freitag nach Ostern!

(Früher Helenenberg, ursprünglich jedoch Hel-Berg, Berg des Bhel).
Erhebt sich ca. 15km nordöstlich von Klagenfurt und gehört zu den großen Kultbergen des Landes. Er ist durch seine Ausgrabungen der berühmteste und am meisten besuchte archäologische Platz des Landes.

Beim Beginn des Laufes am Hel-Berg trägt jeder Läufer eine brennende Fackel oder eine Ta-schenlampe, da es eine Dunkelmondnacht (der Mond steht in Konjunktion mit der Sonne) und vollständig finstere Nacht ist. Zum Teil geht es wild den Berg hinab, man durchquert ein gruseliges Waldstück bei Meiselberg und macht Rast beim Gasthof Fleißner an der Wiener Bundesstraße am Zollfeld (Salfeld), der extra offenhält. Um 3 Uhr früh ist in Pörtschach am Berg wieder eine Feldlager-Rast bei einem Bauernhof, Lagerfeuer brennen, der Mensch beginnt innere Einkehr zu halten. Die Kreuzträger ziehen den Wallfahrern voran in Pörtschach am Berg in die Kirche ein. Wer in der Kirche keinen Platz findet, bleibt draußen auf dem Friedhof. Die nächste Station ist der Ulrichsberg. Manche erreichen ihn schon um 4 Uhr.

Auf der Spitze erhebt sich die Kirche, die ursprünglich der heiligen Helena und Magdalena geweiht war. Doch wich der Kult der Einen dem der Anderen ohne sich wesentlich zu verändern. Die Kirche stammt aus dem Jahre 1262 und wurde um 1500 vollendet. Der Hel-Berg war schon in heidnischer Zeit ein zentrales Heiligtum. Daran erinnert das aufgefundene Becken mit den drei Köpfen, das hinten in der Kirche beim Tor steht. Magdalena ist eine Quellheilige, die Ersatz für eine heidnische Muttergöttin war. Es heißt, daß hinter der Kirche, manche sagen unter dem Altar eine Abbildung von drei Männern aus Metall gefunden wurde, die einst im Tempel angebetet worden sind. (Tempel = Thin-Bhel = Zeitmessung des Sonnenstandes.)
Die Ausgrabungen ergaben, daß der christlichen Kirche ein älteres Heiligtum vorausgegangen ist, das wahrscheinlich dem Gott Mars Latobius in römischer Zeit geweiht war. Im Zusammenhang mit der Restaurierung der Kirche hat man nachgegraben und einen Schacht gefunden, welcher als Kultwasserbecken angesehen werden kann, wie er auch bei anderen einheimischen Heiligtümern vorkommt.

Schon vor den Kelten wurden Umgangstempel errichtet, was auch hier der Fall gewesen sein kann. Der nicht umbaute ursprüngliche Kultraum war von einem runden oder viereckigen Erdwall umgeben, der nicht zur Verteidigung diente, sondern den starken, strahlenden Platz feststellen und abgrenzen sollte. Diese Annahme ist gesichert durch Funde von Palisaden, die nicht am Außenrand des Walles, sondern auf der Innenseite angelegt waren.
Wenn man von Viereckschanzen oder Wallanlagen als Verteidigungsplätzen spricht, so ist das eine spätere Deutung des ursprünglichen heiligen Platzes. In England kann man etwa an Avebury mit dem riesigen Steinkreis und die Wallanlage denken, die ungefähr 5000 Jahre alt ist. Die Wallanlage von Friebritz in Niederösterreich ist 7000 Jahre alt. Es ist nicht anzunehmen, daß damals, als das Land so dünn besiedelt war Kriege geführt wurden und daß man eigene Befestigungsanlagen gebaut hat. Eine Wallanlage bestand im Inneren aus einer Opferstätte und einem Kultschacht, meist stand auch ein heiliger Baum, eine Eiche oder Linde dort. Der Raum wurde von Priestern, bei den Kelten von Druiden gehütet; dem Volk war der Zugang nur an bestimmten Zeiten möglich. Die Ähnlichkeiten mit griechischen Opferstätten, etwa der Kultstelle des Zeus in Dodona sind groß. Dort hat man geopfert und geweissagt. Daß man in späterer Zeit Wallanlagen oder Schanzen auch zur Verteidigung verwendet hat, ist kein Einwand gegen den ursprünglichen Zweck.

Zur Zeit der Kelten sind Wallanlagen bekannt. Julius Gaius, genannt Caesar, erzählt im gallischen Krieg von so einem Oppidum, wie man diese Befestigung nannte. Es bestand aus Holz-werk, das mit Steinen gefüllt und mit Erdreich bedeckt war. Das bekannte Stift Göttweig an der Donau, das auf einem Hügel liegt ist Nachfolger eines keltischen Oppidums. In Salisbury (Salburg) in England, das durch die riesige Kathedrale bekannt ist, steht auf einem Hügel eine sehr gut erhaltene, eindrucksvolle Anlage eines keltischen Oppidums. Sie hatte nicht nur politische und kultische, sondern auch wirtschaftliche Bedeutung. In der Nähe waren Rohstoff-lager und Verkehrswege die weite Gebiete, so etwa Rom und Carnuntum bei Wien verbanden. An so einer wichtigen Straße zwischen Rom über Aquileia und dem Norden lag der Helberg.

Die zum Heiligtum des Helberg gehörige Stadt liegt fast 1000 Meter über dem Meer. Der Grund für diese Lage ist umstritten. Es hat seinen Vorteil in der Verteidigung, aber es hat auch seine Nachteile in der Beförderung der Güter und Rohstoffe. Es war schwer, das Material hinaufzuschaffen und die hergestellten Produkte auf den Straßen der Ebene fortzuschaffen. Man nimmt an, daß kultische und verteidigungstechnische Gründe maßgebend waren. Die Römer zwangen dann vermutlich aus ökonomischen Gründen und um die Wehrhaftigkeit zu schwächen die Kelten die Bergsiedlungen aufzugeben und errichteten bequemer zugängliche Städte wie z.B. Virunum mit höherem „Zivilisa-tionskomfort” in den Ebenen. Als die Römer Kärnten besetzten, lebten dort Kelten. Von den Göttern der Kelten, ihren religiösen Vorstellungen und Riten wissen wir wenig weil die Druiden, die keltischen Priester, die Geheim-nisse nicht preisgaben.

Einen männlichen Gott der Kelten nannten die Römer Mars Latobius, einen Kriegsgott der mit Totenkult und Krieg zu tun hatte, und dem der Mitternachtsberg – der Helberg – geweiht war. Mit Apoll (A-Bhel = beim Bhel = der Sonnenglei-che), dem Gott des Lichtes und des Heiles verband man den keltischen Gott Bellenus (lateinisch, keltisch = Bhel = der Helle, Glänzende, Leuchtende). Von all diesen Göttern hat man Darstellungen gefunden. Die Vielzahl der Namen und Darstellungen ruft den Eindruck hervor, der speziell von den christlichen Priestern unermüdlich verbreitet wurde, die heidnischen Kelten wären der Vielgötterei nachgehangen. Genau das Gegenteil ist die Wahrheit. Ein unaussprechliches Kraftfeld des göthlichen Odems (Goth = Geber des Oth´s) durchströmte die Allnatur in der gefühlsmäßigen tiefen Religiosität der Kelten. Daraus erwuchsen viele Umschrei-bungen wie „der hohe Ahn”, versinnbildlicht durch den Hahn auf den Kirchendächern, oder der „waltende Oth im Ahn” = Wodan, oder der „Stab Ahn” = der Lanzengott Bhel, der mit seinen Sonnenstrahlen gleich eines Speers mit der Urmutter Erde Leben zeugt = Stephan.
Mit der keltischen Göttin Epona wußten die Römer nichts anzufangen. Sie wurde mit dem Pferd dargestellt, dem Reittier der Götter und Totenführer. Die Göttin Epona war eine Muttergothin des Lichtes und des Todes. Sie gab Nahrung für Diesseits und Jenseits. Sie brachte Fruchtbarkeit und hütete Quellen und Seen.

Der Name Epona geht auf E-FA-ANA zurück, d. h. die das Leben Hervorbringende (FA = anfachen, siehe Runenbeschreibung) – Ahnin. In weiterer Folge hat sich daraus der Name EVA abgeleitet. Es gab eine merkwürdige keltische göttliche Gestalt, die man Genius Cucullatus nannte. Man könnte ihn Geist im Kapuzenmantel nennen. Dieses Kapuzenmännchen spielt noch heute, besonders bei den Italienern eine große Rolle. Es gibt noch aus den letzten Jahrzehnten Berichte, wo es als Gespenst auftrat oder einem Maurer einen 5000 Lire Schein in die Hose steckte. Als Waldschrat und Zwerg (= Tag-Werk = Eintagsmensch) tritt es in unseren Märchen auf. In Wabelsdorf, in der Nähe von Klagenfurt wurde der Genius Cucculatus verehrt. Es weist auf eine Verbindung dieses Kultortes mit einem Brunnen hin; Wasser bedeutet Heilung. Das Kapuzenmännchen der Sage konnte schaden, aber auch helfen und heilen, wurde oft als Kind dargestellt und ist vielleicht nicht so sehr auf den Tod als auf den Schlaf zu beziehen (Sandmännchen, St.Georgen am Sand). Manchmal wurde seine Gestalt auch mit Schriften dargestellt. Es galt als Weiser, der von den Ahnen Wissen, Heil und Glück besaß.

Der berühmteste Fund auf dem Magdalensberg wurde schon 1502 gemacht. Man fand unterhalb des Gipfels eine gut erhaltene, 184cm große Bronzestatue des sogenannten Jünglings vom Magdalensberg von einmaliger Ästhetik und Schönheit. Es ist vermutlich eine Nachbildung einer hellenischen Arbeit aus 500 v.Ø aus der Werkstatt des Polyklet. Auf dem Schenkel des Jünglings ist eine Inschrift eingraviert, die ihn als den Kriegsgott des keltischen Stammes der Latobiger erkennen läßt. Die linke Hand ist seitwärts ausgestreckt, die rechte ist herabgebeugt und soll sich nach alten Zeichnungen auf eine Art Schild gestützt haben. Später wurden vier Finger ersetzt und die Figur geglättet. Ob der Jüngling eine Weihgabe war oder eine Kultfigur kann nicht mehr festgestellt werden.

Außer dem Haupttempel auf der Bergspitze gab es in der darunterliegenden Stadt neben dem Forum einen Tempel, dessen Reste eindrucksvoll sind. Seine Größe ist 20x17m, die Cella 21x11m. Es ist ein Podiumstempel, d. h. unten sind Kellerräume über denen sich eine mächtige, gegliederte Terrasse erhebt auf der der eigentliche Tempel stand, der an der Langseite einen breiten Hof und eine Halle besaß. Man erreichte ihn über eine Stiege an der Breitseite, von der nichts mehr erhalten ist.

Als Vergleich für diesen Bau bietet sich der Tempel von Pola an, der nach einer Inschrift der Königin Roma und dem Kaiser Augustus geweiht war. Die Pfeiler des Tempels auf dem Magdalensberg waren mit Marmorquadern umkleidet, die im Laufe der Zeit als Bausteine für andere Gebäude verwendet wurden. Dieser Tempel gilt als einer der größten in der römischen Zeit. Von den Altären ist nichts mehr vorhanden. Daß er auf dem verhältnismäßig hohen Podium errichtet wurde, sollte wohl dazu dienen, ihn als leuchtendes Zeichen weitum im Lande sehen zu können. Es dürfte ihm ein älteres Heiligtum vorausgegangen sein, denn man fand in einer Grube einen künstlich zurechtgeschnittenen Schädelbecher eines etwa 30jährigen Mannes, der rituellen Zwecken gedient haben dürfte.

Über dem Tempel in einer Höhe von ca. 12m ist das sogenannte Felsheiligtum, die ältere Kultstätte. Der Felseinschnitt war mit einer Mauer verkleidet. In einer Nische war die Feuerstelle und der Standplatz für einen Altar, dahinter ein in den Fels gehauener Schacht, in dem man Scherben und Knochen und Reste von rituellen Mahlzeiten fand. Dieser Platz hat eine besonders starke positive Strahlung.